In Zusammenarbeit mit einem ExpertInnenpool wurde im Rahmen des Interreg AT-HU Projekts "Low Carb Mobility" die E-Mobilitätsstrategie 2022 des Landes Burgenland (EMS22) konzipiert. Die Strategie setzt an der „Klima- und Energiestrategie 2050“ sowie der im September 2021 vorgelegten „Gesamtverkehrsstrategie 2021“ an und ist das Leitbild des Landes für alle künftigen Konzepte und Detailplanungen rund um das Thema E-Mobilität. Die EMS22 umfasst sechs Ziele und fünf Maßnahmenbereiche mit insgesamt 24 Einzelmaßnahmen. Die Schwerpunkte wurden am 7. Juni von Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf und Verkehrslandesrat Heinrich Dorner in einer Pressekonferenz präsentiert. „E-Mobilität ist ein unverzichtbarer Baustein der Mobilität der Zukunft, der den öffentlichen Verkehr und die aktive Mobilität ergänzt. Nur durch einen erfolgreichen Umstieg auf emissionsfreie Fortbewegung schaffen wir es, das Klima zu schützen“, erklärte Landeshauptmannstellvertreterin Eisenkopf.
„Aufbauend auf den Klimaschutzzielen und der Gesamtverkehrsstrategie weist die E-Mobilitätsstrategie den Weg in eine emissionsfreie Zukunft“, sagte Eisenkopf. LR Dorner fügte hinzu: „Mit den vorgestellten Maßnahmen geht das Burgenland mit gutem Beispiel voran und bekräftigt seine Rolle als Vorreiter im umweltschonenden Umgang mit Ressourcen. Im Verkehr, der einen wesentlichen Anteil am CO2-Ausstoß hat, gilt es mithilfe der E-Mobilität die bereits erreichte Stromautarkie zur Energieautarkie auszubauen. Neben dem klimaschonenden Effekt ist der weitgehende Abschied von fossilen Treibstoffen vor allem in Hinblick auf die noch bestehende Abhängigkeit von Energieimporten eine bedeutende Zielsetzung für die regionale Wertschöpfung.“
Die Ziele und Maßnahmen im Detail
Ausgehend von den im Burgenland anzutreffenden, guten Voraussetzungen (Stromautarkie durch nachhaltige Energieträger, hohe Dichte an Einfamilienhäusern, gut ausgebautes öffentliches Ladenetz) wurden in der EMS22 von einem ExpertInnenpool fünf Maßnahmenbereiche identifiziert:
Allgemeine Maßnahmen zur Förderung der E-Mobilität und zur Zielerreichung
Maßnahmen im Bereich Energieversorgung und Netzkapazität
Zielnetz 2030
Maßnahmen im Bereich Mobilitätsmanagement
Maßnahmen im Bereich der rechtlichen Grundlagen
Die Umsetzung dieser Maßnahmen soll bis 2030 zur Erreichung von sechs Zielen führen:
Das Burgenland ist das Bundesland mit dem höchsten Anteil an Elektroautos.
Bis 2030 werden im Burgenland durch den Umstieg auf E-Mobilität über 100.000t CO2 eingespart.
Der durch den Umstieg auf E-Mobilität entstehende Strombedarf wird durch erneuerbare Energieträger gedeckt.
Die Stromnetze können die zusätzlich erforderlichen Netzkapazitäten aufnehmen.
Die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität ist ausreichend vorhanden.
Elektromobilität ist für alle BurgenländerInnen eine leistbare Alternative zum Verbrennungsmotor.
Die Zukunft hat bereits begonnen
Während der Zeithorizont der Ziele auf 2030 festgelegt wurde, befinden sich zahlreiche Maßnahmen bereits in Umsetzung. „Mit der Umstellung des landeseigenen Fuhrparks gibt das Land Burgenland die Richtung vor. Auch im Bereich des öffentlichen Ladens wurde bereits wichtige Arbeit geleistet, um den Weg für die E-Mobilität zu ebnen. So kann im gesamten Burgenland an über 300 Ladepunkten nachhaltig erzeugter Strom geladen werden. Und nicht zuletzt wird durch die Förderung von klimafreundlicher Mobilität und der dazugehörenden Infrastruktur durch das Land Burgenland sichergestellt, dass die Zukunft beginnen kann,“ so Landeshauptmannstellvertreterin Eisenkopf.
Die Mobilitätswende beginnt im Kopf
Neben den technischen Voraussetzungen ist für den Siegeszug der E-Mobilität auch die Information der Nutzerinnen und Nutzer von grundlegender Bedeutung. Die komplette EMS22 steht daher unter www.burgenland.at/ems22 als Download zur Verfügung. Darüber hinaus sind zahlreiche Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung in Planung. „Auch wenn die Fortschritte der letzten Jahre viele Bedenken aus dem Weg geräumt haben, trifft die E-Mobilität – wie jede neue Technologie – noch auf Zweifel. Wir müssen diese aktiv ansprechen und ihnen mit wissenschaftlich untermauerten Argumenten begegnen, um die Menschen von der Bedeutung der Mobilitätswende zu überzeugen,“ so LR Dorner.