STUDIENREISE NACH VORARLBERG IM RAHMEN VON CLEAN MOBILITY

 

Von 10. bis 12. Mai fand im Rahmen des Projekts Clean Mobility eine Studienreise nach Vorarlberg statt.

Im Rahmen des Projekts Clean Mobility (Kooperationsprogramm Interreg V-A Slowakei-Österreich) fand von 10. bis 12. Mai eine zweite Studienreise - dieses Mal nach Vorarlberg - statt. VertreterInnen der Projektpartner BID (Verkehrsverbund Bratislava), Stadt Bratislava, NÖ.Regional und der Mobilitätszentrale Burgenland konnten vor Ort in Vorarlberg Best-Practice-Beispiele der klimafreundlichen Mobilität im städtischen, stadtnahen und ländlichen Raum hautnah besichtigen und erleben. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen in den weiteren Vorhaben und Aktivitäten im Projekt Clean Mobility und darüber hinaus integriert und berücksichtigt werden. Für den bestmöglichen Wissens- und Informationstransfer (deutsch > slowakisch) wurden die TeilnehmerInnen von einem Dolmetscher begleitet.

Die Anreise erfolgte zu Beginn individuell (je nach Projektpartner) öffentlich mit der Bahn oder mit dem Bus nach Wien, von dort ging es gemeinsam mit dem Zug klimafreundlich nach Bregenz. In der Landeshauptstadt Bregenz wurden die TeilnehmerInnen vom Mobilitätsexperten Martin Reis (Leiter Mobilität des Energieinstituts Vorarlberg) empfangen und sogleich tauchte man gemeinsam in das Bregenzer Fuß- und Radverkehrskonzept ein, welches durch Johannes Zambanini (Abteilung Stadtplanung und Mobilität, Land Vorarlberg) vorgestellt wurde. Im Anschluss verschaffte man sich einen Überblick über das regionale Parkraum- und Mobilitätsmanagement: 7 Gemeinden - ein Plan (plan b). Dabei ging es u.a. um die Ziele des regionalen, gemeindeübergreifenden Parkraummanagements, einer Wirkungsanalyse (vorher/nachher) und weiterer Motive für eine Verhaltensänderung.

Ebenso wurde das schulische Mobilitätsmanagement der Stadt Bregenz vorgestellt: Gut-Geh-Raum & Mehr. Beim Gut-Geh-Raum – Schule Schenlingen geht es um ein sicheres Umfeld für alle VerkehrsteilnehmerInnen. Dem motorisierten Verkehr, insbesondere sogenannten „Elterntaxis“, ist während der Schulzeiten (mit wenigen Ausnahmen) die Zufahrt untersagt. Mit der Schaffung dieses Gut-Geh-Raums ist die Schule nun sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen.

Am zweiten Tag stand die Besichtigung von Radinfrastrukturmaßnahmen und des bereits sehr gut ausgebauten Radverkehrsnetzes in Bregenz und Umgebung mit Leihrädern am Programm (begleitet vom Mobilitätsexperten Martin Reis). Ebenso besichtigt wurde die Mobilitätsdrehscheibe Lauterach, wo durch diverse Maßnahmen der Bahnhof zur multimodalen Mobilitätsdrehscheibe erweitert werden konnte (modernste überdachte Park&Ride-Parkplätze und sichere Radabspellboxen, etc.).

Das Verkehrs- und Gestaltungskonzept der Gemeinde Wolfurt (bzw. dessen Auswirkungen) mit Tempo 30 flächendeckend auf Gemeindestraßen, 2 km Fahrradstraßen und einer tollen, innovativen Begegnungszone auf einer Landesstraße erlebte man einerseits während der Radtour, als auch in Form einer Präsentation mit viel planerischem Hintergrundwissen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen standen das Angebot, die Aktionen und die Werkzeuge im Betrieblichen Mobilitätsmanagement in Vorarlberg im Fokus (Vortrag von David Madlener, Energieinstitut Vorarlberg). Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung der Firma Haberkorn, dort erfuhren die TeilnehmerInnen von der Nachaltigkeitsbeauftragten Andrea Suterlüty wie betriebliches Mobilitätsmanagement in der Praxis funktioniert und ebenso vorbildhaft gelebt wird. Abgerundet wurde dieser Aufenthalt mit einer Betriebsführung, wo wiederum Einblicke in die innerbetriebliche Mobilität und Logistik gewonnen werden konnten.

Die gemeinsame Radtour mit Leihrädern brachte die TeilnehmerInnen von Bregenz über Hard nach Lauterach und Wolfurt schließlich wieder zurück nach Bregenz.

Abschluss der Studienreise war die Nutzung einer Gondel als alternatives öffentliches Verkehrsmittel um vom Stadtkern Bregenz auf den Hausberg Pfänder zu gelangen. Von der Bergstation hatte man einen perfekten Überblick der selbst mit den Rädern befahrenen Region im Vorarlberger Rheintal, der Siedlungsstrukturen und Mobilitätsachsen. Bei einem gemeinsamen Abendessen in Bregenz tauschte man sich über die neu gewonnenen Erkenntnisse und die nächsten Aktivitäten in Clean Mobility aus.

Für viele TeilnehmerInnen war darüber hinaus die Heimfahrt aus Vorarlberg Richtung Wien mittels Nachtzug ein besonderes Erlebnis, da es sich großteils um die erste Reise in einem Schlafwagen oder Liegewagen handelte.

Bereits bei der Studienreise nach Graz im Herbst 2021 waren sich die Clean Mobility Projektpartner darüber einig, dass ein näherer Einblick in andere Regionen ein guter Weg ist um Ideen und neue Inputs für die weitere Verbesserung des nachhaltigen Mobilitätsangebots in der gemeinsamen Grenzregion Slowakei-Österreich zu erlangen!

Besichtigung des Unternehmens Haberkorn

Radboxen am Bahnhof Lauterach

Begegnungszone auf Landesstraße in der Gemeinde Hard

Fahrradstraße in Hard

Koordinator Martin Reis vom Energieinstitut Vorarlberg gemeinsam mit den MitarbeiterInnen der Mobilitätszentrale Burgenland und den Projektpartnern