Am Mittwoch, dem 17. März 2021, fand die Bratislava Umland Konferenz als Kooperation der beiden Interreg SK-AT Projekte Bratislava Umland Management (baum2020) und Clean Mobility statt. Diese Veranstaltung war ursprünglich als Präsenzveranstaltung im Schloss Kittsee im Burgenland geplant und fand nun Corona bedingt online statt. Der Vormittag war als Abschlussveranstaltung des EU-geförderten Projekts baum2020 angelegt und bot mit mehreren Fachvorträgen einen Rückblick auf die zahlreichen Projektresultate der letzten vier Jahre. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der grenzüberschreitenden Mobilität und markierte den Kick-Off für das neue EU-Projekt Clean Mobility. Die NÖ.Regional und das Regionalmanagement Burgenland sind treibende Kräfte in beiden Projekten. baum2020 und Clean Mobility mobilisierten 275 TeilnehmerInnen aus Österreich und der Slowakei beim Online-Jahresevent für Bratislava und sein österreichisches Umland.
Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner eröffnete die Konferenzals „virtueller“ Gastgeber gemeinsam mit dem niederösterreichischen Landesrat Martin Eichtinger. Dorner strich dabei die Bedeutung der grenzüberschreitenden Mobilität hervor: „Für das Burgenland liegt diese Zusammenarbeit mit unseren slowakischen Nachbarn auf der Hand – wir teilen eine enge, gemeinsame Geschichte mit der Stadt Bratislava. Besonders hervorheben möchte ich die Bedeutung der Mobilität im slowakisch-österreichischen Grenzraum. Im Zuge des Projektes ‚baum‘ wurde eine Freizeitkarte für Bratislava und sein österreichisches Umland entwickelt. Das Besondere an dieser Karte ist, dass sie einfache Möglichkeiten aufzeigt, wie man ausgewählte ‚Points of Interest‘ in der Stadtregion Bratislava nachhaltig mobil erreichen kann – das heißt mit maximal einmal Umsteigen.“
Bei der diesjährigen Bratislava Umland Konferenz konnten besonders prominente Vortragende wie Hugo Portisch und Erhard Busek gewonnen werden. Dr. Portisch ist geborener Preßburger und lieferte einen spannenden Zeitzeugenbericht über seine Kindheit und Jugend im Bratislava der 1930er und 1940er Jahre. Dr. Busek spannte thematisch den Bogen vom Fall des Eisernen Vorhangs zur Zusammenarbeit in der grenzüberschreitenden Stadtregion Bratislava-Umland. Ebenso war die Politik mit Landesrat Heinrich Dorner aus dem Burgenland sowie Landesrat Martin Eichtinger aus Niederösterreich und Bratislavas Oberbürgermeister Matúš Vallo sowie zahlreichen BürgermeisterInnen der Region hochkarätig vertreten.
Die am Vormittag präsentierte Bilanz des Projektes baum2020 spricht für sich, denn es konnte im Rahmen der Projektlaufzeit vieles realisiert werden: Das Team von baum2020 und die Fachvortragenden berichteten beispielsweise von der Etablierung des gemeinsamen Projektbüros in Bratislava und der funktionierenden Infodrehscheibe für Raumplanung im Grenzraum. Konkrete Projektergebnisse sind außerdem neben der Entwicklung einer nachhaltig mobilen Freizeitkarte für Bratislava und sein österreichisches Umland, eine umfassende Sammlung von Vorschlägen für eine Attraktivierung des Dreiländerecks SK-AT-HU und die Entwicklung einer Informationsbroschüre für in Österreich wohnhafte slowakische BürgerInnen. Vorgestellt wurden auch die Zwischenergebnisse einer Studie, die als Grundlage dient, um die Bedingungen für nachhaltigen Freizeitwassersport (Kanu/Kajak) im Grenzraum zu verbessern. baum2020 hat außerdem bei mehreren Interreg-Projekteinreichungen die Anbahnung und teils auch Projektentwicklung unterstützt, darunter auch Clean Mobility. Nicht zu vergessen: Auch das Nachfolgeprojekt „baum cityregion“, das im April 2021 starten wird, wurde erfolgreich initiiert. Hierbei wird die Gründungsvorbereitung für eine neu zu schaffende Organisation als Träger der bisherigen baum-Aktivitäten im Mittelpunkt stehen. Download baum2020-Projektfolder: www.noeregional.at/baum2020
„Clean Mobility“ soll bessere klimafreundliche Mobilitätsangebote im Grenzraum Slowakei-Österreich bringen
Der Nachmittag stand mit dem Projekt Kick-Off von Clean Mobility ganz im Zeichen der grenzüberschreitenden Mobilität. Das Projekt Clean Mobility zielt darauf ab, klimafreundliche Mobilitätsangebote im Grenzraum der Slowakei und Österreich zu verbessern. Dies geschieht zum einen durch eine stärkere Verflechtung von grenzüberschreitenden Verkehrsinformationsangeboten. Bestehende Reiseinformationssysteme, wie beispielsweise AnachB von der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) GmbH, sollen damit künftig verbesserte grenzüberschreitende Bus- und Bahnangebote beinhalten. Eine interaktive, die gesamte Region umfassende Mobilitätskarte wird einen guten Überblick über alle Bus- und Bahnangebote geben und alle relevanten Ziele abbilden.
Zum anderen wird an 28 bestehenden öffentlichen Verkehrsknoten, also Bahnhöfen und Bushaltestellen im Burgenland, Niederösterreich sowie in der Slowakei, durch Multimodalitätschecks der Verbesserungsbedarf für die Kombination von klimafreundlichen Verkehrsmittel erhoben. Gute Erreichbarkeit z.B. durch Rad- und Fußwege, Anschluss an bedarfsorientierte Mobilitätsformen, wie Anrufsammeltaxis oder Gemeindebusse, hochwertige Radabstellanlagen und die benutzerfreundliche Gestaltung der Knotenpunkte sind wichtige Voraussetzungen für die vermehrte Nutzung von klimafreundlichen Mobilitätsformen.
Über diese Maßnahmen hinaus soll durch das Projekt Clean Mobility eine Stärkung des Bewusstseins für die Vorteile der Nutzung von klimafreundlichen Mobilitätsangeboten erfolgen. Um dieses Ziel zu erreichen werden beispielsweise TrainerInnen, sogenannte „Clean Mobility MultiplikatorInnen“, ausgebildet, die dieses Wissen wiederum regional an verschiedene Zielgruppen wie GemeindemitarbeiterInnen, TouristikerInnen oder LehrerInnen weitergeben können. Zudem soll mit Hilfe von Informationskampagnen in den beteiligten Regionen zusätzlich das Thema klimafreundliche Mobilität an die breite Öffentlichkeit getragen werden. Nähere Informationen zu Clean Mobility: https://www.b-mobil.info/de/projekte/clean-mobility/
Das Regionalmanagement Burgenland fungiert in diesem Projekt als Lead Partnerin. Weitere ProjektpartnerInnen sind zudem die NÖ.Regional.GmbH, die Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) GmbH, der Selbstverwaltungskreis Trnava, die Stadt Bratislava sowie der BID (Verkehrsverbund Bratislava). Die Projektlaufzeit ist bis Ende 2022 vorgesehen.
Die Bratislava Umland Konferenz wurde gemeinsam durch das Regionalmanagement Burgenland (virtueller Gastgeber), die NÖ.Regional und die Stadt Bratislava organisiert.