LR Dorner besichtigt Mikro-ÖV-System "Jennersdorf-Taxi"

 

Verkehrslandesrat Heinrich Dorner besichtigte am Montag gemeinsam mit ExpertInnen das 2017 gestartete Mikro-ÖV System "Jennersdorf-Taxi".

"Durch die 'Mikro-ÖV Initiative Südburgenland' 2015 kam weiterer Schwung in die Initiierung von Systemen.
Der gesamte Bezirk Jennersdorf wurde in weiterer Folge mit dem "Jennersdorf-Taxi" ausgestattet. Aber auch im Mittelburgenland (PLUSBUS, Deutschkreutz) entstanden neue Systeme", erklärte der Landesrat. Ein gemeindeübergreifendes Modell wie in Jennersdorf sei vorbildhaft, so Dorner. Denn:
Unser zentrales Anliegen beim Ausbau des Gemeindebussystems ist es, Lücken im öffentlichen Verkehrsnetz zu schließen und das lokale Verkehrsangebot zu verbessern“, erklärte der Landesrat.

Eine positive Bilanz über das "Jennersdorf-Taxi" zog auch Landtagsabgeordneter Ewald Schnecker, Obmann des Projekts "Lichtregion", das für das Taxiservice zuständig ist. "wir konnten vor kurzem den 5.000 Gast begrüßen, das kann sich sehen lassen. Im Vordergrund steht für uns, den Menschen in unserer Region leistbare Mobilität zu bieten. Hier bin ich sehr dankbar, dass uns das Land in unseren Bemühungen so stark unterstützt", betonte Schnecker.

Kommunale Regionalverkehrsvorhaben, kurz Mikro-ÖV, ist ein Sammelbegriff für von Gemeinden organisierten, bedarfsorientierten Verkehren, die ergänzend zum ÖV agieren. Mikro-ÖV steht dabei für Dorfbus-, Gmoabus-, Gemeindebus- und Rufsammeltaxisysteme. In Hinblick auf bedarfsorientierte Verkehre ist das Burgenland Vorreiter. Bereits im Jahr 2000 startete in der Gemeinde Pöttsching mit dem "Gmoabus Pöttsching" einer der ersten Mikro-ÖV-Verkehre in Österreich, ab 2005 auch in Breitenbrunn, Purbach und Hornstein im Rahmen des EU-Projektes "Fertö-Hanság mobil". Bis zum heurigen Jahr 2019 hat sich die Anzahl auf mittlerweile 13 Systeme mit insgesamt 34 Gemeinden erhöht.

Fördermöglichkeiten
Dem Projekt muss ein Betriebs- und Finanzierungskonzept zugrunde liegen. Über die Abteilung 4, Referat Dorfentwicklung, sind die Betriebskonzepte für Gemeindebusse sowie Erstinvestitionen, wie die Anschaffungen von Kleinbussen, förderbar. Die "Förderung kommunaler Regionalverkehrsvorhaben im Burgenland" ist eine Förderung, die den Betrieb, genauer gesagt den Betriebsabgang von Mikro-ÖV zum Teil abdeckt. Das eingereichte Projekt wird von der Abteilung 2, Referat Gesamtverkehrskoordination geprüft. Wird das Projekt für förderfähig befunden (Projekt stimmt mit den Zielen der Gesamtverkehrsstrategie - "Flexible Lösungen im ländlichen Raum" - überein), erhält die Gemeinde einen unbefristeten Fördervertrag, auf dessen Basis die Förderung zustande kommt. Die Förderung wird immer nachträglich für das abgelaufene Jahr bei der Verkehrskoordination beantragt.

Gemeinden können sich zusammenschließen, um dadurch eine maximale Fördersumme von 30.000 Euro zu erreichen. Förderfähig sind sämtliche Kosten, die durch den Betrieb des Busses entstehen (Betriebskosten, Lohnkosten, Marketing, usw.). Die Verkehrskoordination begrüßt insbesondere gemeindeübergreifende Initiativen, da sich durch die ergebenen Synergien Betriebskosten deutlich reduzieren lassen.

"Gegebenfalls, wie etwa beim Jennersdorf-Taxi im Bezirk Jennersdorf, können auch höhere Deckelungsbeiträge vereinbart werden", erklärt Landesrat Heinrich Dorner. Beim Jennersdorf Taxi sind 12 Gemeinden involviert (maximal 60.000 Euro).

Ziel der nun laufenden Mikro-ÖV-Initiative für die Bezirke Mattersburg und Oberpullendorf ist es, die in Summe 47 Gemeinden in bis zu 10 gemeindeübergreifende Bediengebiete zusammenzufassen, bestehende Angebote zu evaluieren und bei Bedarf zu erweitern beziehungsweise zu optimieren. Diese sollen dort Linienverkehre ergänzen, wo ein verstärkter Ausbau des ÖV´s wirtschaftlich schwer vertretbar ist.

Das Jennersdorf-Taxi...
... kostet 2 Euro innerhalb der Gemeinde, 4 Euro in den Bezirksvorort und fährt werktags von Montag bis Freitag, wenn ein Werktag besteht.

So funktioniert es: Melden Sie ihren Fahrtwunsch mindestens 45 Minuten vor der gewünschten Abfahrt unter Tel.: 03329/46800 an. Wenn Sie wollen, können Sie auch gleich die Rückfahrt mit bestellen. Die Telefonzentrale teilt Ihnen die genaue Abholzeit mit. Das Sammeltaxi holt Sie von zu Hause ab und bringt Sie zum gewünschten Sammelpunkt. Sie werden vom Sammelpunkt wieder bis vor die Haustür gebracht.

Das Jennersdorf-Taxi verkehrt auf den Außenästen Montag bis Freitag zu den angegebenen Richtzeiten - auch innerhalb der Gemeinde. In den Gemeinden Jennersdorf und Rudersdorf kann man Montag bis Freitag (wenn Werktag) jeweils von 8.30 bis 11 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr mitfahren - einfach mindestens 45 Minuten vor der gewünschten Fahrt anrufen. Mit dem Jennersdorf-Taxi können Sie immer von zu Hause (oder einer anderen Wunschadresse) zu einem der Sammelpunkte (alle Ärzte, diverse Geschäfte, Gemeindeämter, Bahnhöfe, etc.) fahren. Am Rückweg wird man natürlich wieder bis vor die Haustür gebracht. Alle Informationen finden Sie auch auf http://www.jennersdorf-taxi.at

Aktuelle Entwicklung

Generell besteht derzeit eine stärkere Tendenz zu gemeindeübergreifenden Mikro-ÖVs, da höhere Fördersätze greifen, je mehr Gemeinden sich zusammenschließen.

2019 startete die „Mikro-ÖV Offensive Mittelburgenland“ über das Interreg AT-HU Projekt SMART Pannonia für die Bezirke Mattersburg und Oberpullendorf (auch wenn Mattersburg zum Nordbgld. gehört). Ziel ist es die in Summe 47 Gemeinden in bis zu 10 gemeindeübergreifende Bediengebiete zusammenzufassen, bestehende Angebote zu evaluieren und bei Bedarf zu erweitern bzw. zu optimieren. Diese sollen dort Linienverkehre ergänzen, wo ein verstärkter Ausbau des ÖVs wirtschaftlich schwer vertretbar ist.

In Workshops soll dabei das Interesse der Bevölkerung abgefragt werden und erste Grobkonzepte für zukünftige Systeme entstehen.

 

LR Dorner informierte sich über aktuellen Stand des Projektes S 7

Die S7 - Fürstenfelder Schnellstraße - verläuft künftig vom Knoten Riegersdorf (A2) über Fürstenfeld bis zur Staatsgrenze bei Heiligenkreuz. Sie wird die Gemeinden im Burgenland und in der Oststeiermark (unter anderem Rudersdorf, Fürstenfeld oder Großwilfersdorf) vom Durchzugsverkehr entlasten und für bestehende sowie neue Betriebe eine schnelle, leistungsstarke und sichere Anbindung an das übergeordnete Straßennetz darstellen. Landesrat Heinrich Dorner besichtigte am Montagnachmittag den Tunnel, der gerade gebaut wird, sowie das Klappbrückenprojekt über die Lafnitz.

"Für die Anrainerinnen und Anrainer bringt die Schnellstraße eine wesentliche Verbesserung ihrer Lebensqualität. Allein durch die Errichtung des Abschnittes West von Riegersdorf (Anm.: Steiermark) bis Dobersdorf werden künftig mehr als 10.000 Bewohnerinnen und Bewohner im Südburgenland und in der Oststeiermark vom Durchzugsverkehr entlastet", sagte Landesrat Heinrich Dorner.

Eckdaten des Projektes S7
Gesamtlänge: 28,4 Kilometer, Gesamtkosten: circa 700 Millionen Euro, Baubeginn: 2015, geplante Fertigstellung: voraussichtlich Ende 2023

Weitere Informationen finden Sie auf https://www.asfinag.at/verkehrssicherheit/bauen/bauprojekte/s-7-fuerstenfelder-schnellstrasse.
 

LAbg. Ewald Schnecker. LR Dorner, Tina Wurm und Bgm.
LAbg. Ewald Schnecker. LR Dorner, Tina Wurm
LAbg. Ewald Schnecker. LR Dorner, Tina Wurm, Bgm. und Taxilenkerin vor Jennersdorf Taxi
LR Dorner und LAbg. Schnecker in Schutzausrüstung bei der Besichtigung der Baustelle mit ASFINAG Verantwortlichen Miklos Varga