Pläne für überregionalen Radweg im Südburgenland präsentiert

 

LR Dorner: „Neuer Radweg wird acht Gemeinden von Oberschützen bis Rechnitz miteinander verbinden und den Ausbau des Alltagsradfahrens weiter vorantreiben“

Erste Details zu neuen Radweg im Südburgenland wurden heute in Bad Tatzmannsdorf von Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner, Franz Schuch, Gründer der Südburgenländischen Regionalbahn, Christine Zopf-Renner, Leiterin der Mobilitätszentrale Burgenland, sowie den Bürgermeistern der Anrainergemeinden präsentiert. „Der neue Radweg wird acht Gemeinden von Oberschützen bis Rechnitz miteinander verbinden und den Ausbau des Alltagsradfahrens weiter vorantreiben“, fasste LR Dorner das nachhaltige Konzept zusammen.

Im Jahr 2011 hat die ÖBB den Personenverkehr auf der Strecke Oberwart-Friedberg eingestellt, weil die Strecke wirtschaftlich nicht mehr rentabel war und von zu wenigen Personen genutzt wurde. Eine Reaktivierung der Strecke hat sich nach intensiven Untersuchungen, die im Rahmen des Projektes SMART Pannonia von der VIB durchgeführt wurden, als nicht sinnvoll erwiesen. Auch der Bau einer Grenzbahn von Oberwart nach Szombathely ist aktuell kein Thema, weil dieses Projekt mit Investitionskosten von mindestens 350 Mio. Euro und weiteren fünf Mio. Euro Instandhaltungskosten jährlich einfach nicht finanzierbar ist. 2018 übernahm dann die Verkehrsinfrastruktur Burgenland GmbH (VIB) das Teilstück Unterwart bis Großpetersdorf und sicherte so die Bahn-Anbindung einiger Wirtschaftsbetriebe im Raum Oberwart/Unterwart sowie die Auslagerung der Holzverladestelle nach Rotenturm, die 2020 eröffnet wurde.

Für den Rest der Bahnstrecke wurden verschiedene Konzepte besprochen, die Gemeinden waren dabei stets eingebunden. Ein wichtiger Schritt war in dem Zusammenhang, dass sich das Land vor kurzem die Bahnstrecke Oberwart-Rechnitz gesichert hat, um diese einem nachhaltigen Nutzen zuzuführen. Denn sollte sich die ÖBB entschließen, die Strecke zu reaktivieren, müssen nicht erst Verhandlungen mit vielen privaten Grundstückseigentümern geführt werden - sondern das Streckenband befindet sich bereits in öffentlicher Hand. Auch Verkehrsministerin Gewessler hat kürzlich bei einem Treffen das Vorhaben des Landes positiv bewertet.

„Anstelle der Bahnstrecke soll jetzt ein überregionaler Radweg errichtet werden, der von Oberschützen bis nach Rechnitz geht und acht Gemeinden miteinander verbindet. Damit wollen wir einem unserer zentralen Vorhaben im Bereich der klimafreundlichen Mobilität einen weiteren Schub geben – nämlich dem Ausbau des Alltagsradfahrens.Das Burgenland hat sich mit dem Masterplan Radfahren als Ziel gesetzt, bis 2030 die Anzahl der Wege, die mit dem Rad zurückgelegt werden, zu verdoppeln“, hob Dorner hervor. Um dieses Ziel zu erreichen und die aktive Mobilität zu forcieren, sei es laut dem zuständigen Landesrat wesentlich, die Infrastruktur in den Gemeinden gut auszubauen – um auch Anreize zu schaffen, aufs Fahrrad um- und aufzusteigen. In den letzten Jahren hat das Land im Rahmen vom Projekt SMART Panonia gemeinsam mit vielen Gemeinden Radbasisnetze konzipiert. Dazu Dorner: „Daraus geht hervor, wo welche Maßnahmen gesetzt werden sollten, damit das Radfahren in den Gemeinden attraktiver und sicherer wird. Und mit dem überregionalen Radweg setzen wir jetzt im Südburgenland einen wirklichen Meilenstein!“

Der Gründer der Südburgenländischen Regionalbahn, Franz Schuch, betonte:„Wichtig war für uns vor allem, dass das Streckenband erhalten werden kann und weiterhin für die Bevölkerung und die Gäste nutzbar bleibt. Für uns als Familie und als Unternehmen ist die Übernahme durch das Land ein emotionaler Moment. Ich hatte sehr schöne Zeiten mit der Bahn. Ich bin sehr dankbar für die wertschätzenden Gespräche, die wir mit dem Land führen konnten, vor allem mit Hans Niessl und Hans Peter Doskozil. Danke auch an die Bürgermeister. Ich möchte mich bei allen herzlich bedanken, die zu dieser Lösung beigetragen haben. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden wir die Südburgenländische Regionalbahn, dessen Eigentümer ich 30 Jahre lang gewesen bin - mit allen Höhen und Tiefen.“

Der Oberwarter Bürgermeister Georg Rosner sieht den überregionalen Radweg als sehr positiv an und freut sich, dass „die Strecke in der Hand des Landes ist und dadurch gesichert wurde“. „Mit dem Projekt wurde eine ausgezeichnete Möglichkeit geschaffen, die Bahnstrecke zu nutzen. Ich halte den geplanten Radweg für sehr sinnvoll“, so der Großpetersdorfer Bürgermeister Wolfgang Tauss. Für die Leiterin der Mobilitätszentrale Burgenland, Christine Zopf-Renner, ist der überregionale Radweg ein Leuchtturmprojekt für RadfahrerInnen und FußgängerInnen. Der Radweg

Neben dem nachhaltigen Nutzen für das Alltagsradfahren soll mit dem Projekt auch der Tourismus in der Region weiter angekurbelt werden. Die Pläne dafür werden in den nächsten Wochen und Monaten präsentiert.